Ulms Klassenzimmer sind in katastrophalem Zustand, finden die Jungen
Liberalen Ulm-Biberach. Um darauf aufmerksam zu machen, haben sie sich eine
ganz besondere Art Wettbewerb ausgedacht. Gesucht wird das „ekligste
Klassenzimmer Ulms“. Schüler aus Ulm dürfen ab sofort mit Foto-, Video- oder
Textmaterial ihr ekligstes Klassenzimmer darstellen. Eine Jury, die aus
Jungen Liberalen und unabhängigen Schülern besteht, bewertet die Beiträge.
Die Kriterien sind: Gesamtzustand der Klassenzimmers, Zustand des Raumes
(Fenster, Wände), Zustand des Inventars (Stühle, Tische, Tafel), hygienische
Mängel und Unzumutbares (extreme Mängel). Der Preis: Das ekligste
Klassenzimmer Ulms wird von den Jungen Liberalen geputzt und auf Vordermann
gebracht. Auch bekommen die „Gewinner“ die Möglichkeit zu einem persönlichen
Gespräch mit dem, für Bildung und Bildungspolitik zuständigen, Stadtrat der
FDP-Fraktion.
Die Idee entstand aus einer Verbindung von eigener Kritik und eigenen
Überlegungen, gepaart mit Berichten von Schülern, die tagtäglich diesen, mit
unzumutbaren, Bedingungen ausgesetzt sind, welche das Lernen nicht fördern,
sondern vielmehr ein Hindernis für effektives Lernen unter vernünftigen
Bedingungen darstellen. „Wir sprechen aus Erfahrung“, sagt Alexander Belle,
Vorsitzender der Jungen Liberalen Ulm-Biberach. Schließlich seien einige
Mitglieder wie er selbst noch Schüler und würden jeden Tag die Mängel in
Ulmer Klassenzimmern erleben. Diese seien „teils gravierend“. Die
Ausstattung sei mangelhaft und das alles daher nicht akzeptabel.
Mit der Aktion wollen die Jungen Liberalen darauf hinweisen, dass Schulen
als Ort der Bildung die letzten Orte sein dürfen, an denen man kürzt oder
spart. Bildung ist unsere Zukunft und der Weg der jungen Generation in diese
Zukunft. Diese Bildung kann nur effektiv vermittelt werden, ohne
Beschränkungen durch beschädigtes oder mangelndes Inventar,
heruntergekommene Räume oder gar gesundheitsgefährdende und -schädigende
Umstände. Schulen dürfen nicht ein Ort des Sparens und der Auswirkung der
Staatsverschuldung sein! Jugendliche müssen unter guten Bedingungen lernen
können und die Schule, als tagtäglicher Aufenthaltsort muss, mit würdigen,
den Schülern gerecht werdenden Räumen, Einrichtungen und Inventar, ein
effektives Lernen fördern!
Darum fordern die Jungen Liberalen alle Ulmer Schüler dazu auf, sich zu
beteiligen. Denn nur wenn das Ausmaß der Mängel aufgezeigt wird und man die
Konfrontation mit dem Problem sucht, welchem Schüler in ihrer gesamten
Schullaufbahn ausgesetzt sind, nur dann, kann man den ersten Schritt zu
einer Verbesserung machen. Einen Schritt, weg vom mangelhaften und
unwürdigen Lernumfeld, einen Schritt, hin zu einer Umgebung, die Lernen
erleichtert und Schüler auf ihrem Weg in die Zukunft fördert.
Hinweis: Die Aktion ist aus dem Jahr 2010 und hat zwischenzeitlich geendet.