Fahrradsicherheit in Ulm

Dieser Beitrag wurde ursprünglich von Frederik Riek in unserem kommunalen Blog “Ulms neue Mitte” veröffentlicht, den wir einstellten, um alle Inhalte auf dieser Website zusammenzufassen.

Der Verkehrsclub Deutschland hat nach einem Bericht der Südwest Presse vom 13.08.11 in seinem Städtecheck zur Fahrradsicherheit Ulm ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die Polizei und die Stadt Ulm meinen, sie seien auf einem gutem Weg.  Rüdiger Patz von der Stadtverwaltung Ulm ergänzte, schließlich habe das Aktionsbündnis “Fahr Rad” in den letzten Monaten ein ganzes Maßnahmenpaket erarbeitet, um das bestehende Radwegenetz zu ergänzen und zu optimieren. Diese Vorschläge werden derzeit zusammengefasst und der Stadtspitze im Herbst übergeben. Dabei gehe es um die Verbesserung der Infrastruktur (“Neue Radweg sind nicht immer das Allheilmittel”), um ein besseres Marketing, um eventuell frühere Verkehrserziehung für Kinder und um die Verknüpfung von Bussen, Bahnen und dem Radverkehr. Patz: “Wir wollen zwar auch schnelle Ergebnisse. Aber allen muss klar sein, dass es sich um einen Prozess handelt. Folgendes meinte Herr Moll von der Polizei: Das Fahrrad müsse als das Verkehrsmittel der Zukunft mehr in das Bewusstsein kommen. In den Familien, aber auch in den Firmen und bei den Arbeitgebern, die es ihren Mitarbeitern ermöglichen sollten, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen – beispielsweise durch überdachte Stellplätze oder Duschen für die Radler.

Meine Meinung dazu:

Erstmal sollte mal geklärt werden, auf welchem Weg sich denn die Stadt und die Polizei tatsächlich befindet. Die Realität zeigt doch eines ganz genau: Es gab bisher kaum einen einheitlichen Ansatz. Viele Radwege sind mit Fußgängerwegen zusammengefasst, oder es sind erst gleich gar keine vorhanden. Die Studie (insbesondere die Schadensquote) des VDC bestätigt dies ja. Zum Beispiel die Zeitblomstraße in Ulm dient vielen Fahrrad-Pendlern als Verkehrsweg. In der gesamten Zeitblomstraße gibt es kein einziges Stück, das einen Fahrradweg oder eine Fahrradspur kennzeichnet. Lediglich am Karlsplatz ist ein Radweg ausgewiesen. Dazu kommt natürlich noch, dass viele Radfahrer Verkehrsregeln einfach total missachten. Ich selber kann noch aus meiner aktiven Radsportzeit ein Lied davon singen. Wie oft ich bei rot über die Ampel gefahren bin (die unzähligen Vorfahrtsmissachtungen etc. will ich ich erst gar nicht aufzählen),  habe ich nicht gezählt. Im guten dreistelligen Bereich wird es aber dennoch gewesen sein. Was in der Tat zugenommen hat, ist die Rücksichtslosigkeit von Radfahrern in Bezug auf die Fußgänger und die Autofahrer im Umgang mit den Radfahrern. Einige aktive Radsportler (die sind sehr viel auf den Straßen unterwegs) bestätigen mir letzteres. Daher mein Lösungsvorschlag: Statt lukrative “Blitzer” in Pendler-Ortschaften (meinst weit weg von Schulen) aufzustellen, lieber mal konsequente Verkehrskontrollen an Radfahrern in der Innenstadt durchführen. Flächendeckender Ausbau von Radwegen. Konsequente Trennung von Fuß- und Radwegen. Die Stadt und die Polizei sollen das Problem ernsthaft anpacken und nicht a la CDU-Mentalität (baßt scho älles) “runterbügeln”. Dazu würde ich Expertisen aus den “Fahrradstädten” wie z.B. Münster erfragen und einen “Tätigkeitsplan” aufstellen (Für den einfachen Bürger auch nachvollziehbar). Zum Beispiel: In welchem Zeitraum wird ein Radweg am Michelsberg gebaut?

Schließlich wollen wir alle sicher und gesund von A nach B kommen und dazu sollten mögliche Risiken minimiert werden.